Prof. Siegfried Jerusalem

Präsident der Jury / Tenor

Prof. Siegfried Jerusalem

Siegfried Jerusalem, geboren in Oberhausen, absolvierte von 1955 bis 1960 ein Musikstudium an der Folkwang Universität der Künste in Essen in den Fächern Fagott, Klavier und Geige. Von 1961 bis 1977 war er als Fagottist in verschiedenen Orchestern tätig, zuletzt beim Radio-Sinfonieorchester Stuttgart. Ab 1971 nahm er Gesangsunterricht bei
Hertha Kalcher in Stuttgart.

1975 begann Siegfried Jerusalems Karriere als Sänger, als er bei einer
TV-Produktion von Johann Strauss' Operette „Der Zigeunerbaron“ für Franco Bonisolli einsprang. Gastverträge führten ihn als Lohengrin an verschiedene deutsche Bühnen, u.a. nach Darmstadt, Aachen, Hamburg, Stuttgart und Zürich.

1977 debütierte er als Froh in „Das Rheingold“ und junger Seemann in
„Tristan und Isolde“ bei den Bayreuther Festspielen und ein Jahr später als Tamino in „Die Zauberflöte“ an der Deutschen Oper Berlin. Weitere Engagements führten ihn u.a. nach Wien, New York, New Orleans,
Mailand, Paris, London, Köln, Genf, Chicago, San Francisco, San Diego, Toronto und Washington. Große Erfolge feierte er 1988 und 1989 als Siegfried in „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ bei den Bayreuther Festspielen und 1990 an der Metropolitan Opera in New York. Dort sang er in der Zyklusproduktion von „Der Ring des Nibelungen“ auch Loge in „Das Rheingold“. Sein Rollendebüt als Tristan in „Tristan und Isolde“ gab Siegfried Jerusalem zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele 1993.

In den letzten Jahren stand er u.a. Aegisth in „Elektra“ (u.a. in New
York, London, Neapel und Berlin), Herodes in „Salome“ (in Tokio, New York, Rom, Hamburg und Valencia) und Danilo in „Die lustige Witwe“ (Berlin) auf der Bühne. Im Herbst 2015 war er als Balthasar Zorn in „Die Meistersinger von Nürnberg“ an der Deutschen Oper Berlin zu erleben.

Für seine Plattenaufnahmen erhielt Siegfried Jerusalem zahlreiche
Preise, darunter auch mehrfach den Grammy Award.

1997 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse durch Bundespräsident Roman Herzog verliehen.

Seit 2001 ist Siegfried Jerusalem Professor an der Hochschule für Musik
in Nürnberg, der er von 2001 bis 2009 als Präsident vorstand.