Grusswort des Staatsintendanten und Operndirektors

Jens-Daniel Herzog

Ulrich Maly

Liebe Nürnberger Musikfreund*innen,

um einen Gesangswettbewerb durchzuführen und ihm einen guten Ruf zu verschaffen, benötigt man einige Zutaten: Gute künstlerische Bedingungen gehören dazu, eine kompetente und namhaft besetzte Jury, talentierte und hochmotivierte junge Sänger*innen und ein neugieriges und begeisterungsfähiges Publikum. Aber alle großen Gesangswettbewerbe leben auch von ihrer Tradition und den späteren Erfolgen ihrer Preisträger. Deshalb war es umso verdienstvoller von meinem Vorgänger Peter Theiler, einen neuen Wettbewerb in Nürnberg ins Leben zu rufen und damit eine Tradition zu begründen.

Ich habe nun die Ehre, einen Gesangswettbewerb mitzugestalten, der sich bereits einen klingenden Namen erworben hat. Unter den Nachwuchssänger*innen hat sich herumgesprochen, dass Nürnberg eine gute Adresse ist, um sein Können zu zeigen und dafür gewürdigt zu werden. Um den Meistersinger-Wettbewerb attraktiv und einzigartig zu halten, haben wir die Preisvergabe thematisch verändert: Neben den drei allgemeinen Preisen sind in diesem Jahr Sonderpreise für die tiefen Stimmfächer Alt und Bass ausgelobt.

Damit reagieren wir auf Anforderungen des Opernrepertoires, die in Gesangswettbewerben oft kaum eine Rolle spielen, darum aber nicht weniger wichtig sind.

Sicher nimmt man als Künstler*in an einem Wettbewerb teil, um ihn zu gewinnen oder gut abzuschneiden. Wir wollen über dem kompetitiven Charakter der Veranstaltung aber nicht vergessen, worum es uns allen geht: große Musik auf höchstem Niveau zu machen! Ich wünsche mir, dass es während dieses Wettbewerbs zu Begegnungen kommt: zwischen den Sänger*innen und mit dem Publikum und der Stadt, die sie empfängt. Am Ende sollen alle, Künstler*innen und Zuhörer*innen, Nürnberg als Sieger verlassen – weil wir gemeinsam etwas erlebt haben, das uns alle verbindet, die Kraft der Musik und des Theaters.

Ich wünsche allen Beteiligten schöne Tage in Nürnberg und einen inspirierenden Wettbewerb!

Jens-Daniel Herzog
Staatsintendant