Fortunato Ortombina

Geboren in Mantua am 10. Mai 1960, absolvierte er ein Studium der Musikwissenschaften (Diplom in Posaune, Mittelkurs Harmonie, Kontrapunktik und Fuge) und Geisteswissenschaften (Abschluss in Philologie) an der Musikhochschule Conservatorio A. Boito und an der Universität Parma. 1980 begann er, am Opern- und Theaterhaus Teatro Regio in Parma als Assistent des Chorleiters und als musikalischer Assistent zu arbeiten; diese Tätigkeit übte er bis Januar 1997 aus.

Zur gleichen Zeit absolvierte er ein Studium der Komposition und Musiktheorie, das er 1987 mit einer Arbeit über das Musiktheater in Italien während der napoleonischen Besetzung abschloss; außerdem nahm er an einem Philologieseminar zur kritischen Ausgabe der Werke Verdis unter der Leitung von Philip Gossett teil. Zwischen 1988 und 1990 wirkte er beim Verdi-Festival mit, mit Forschungen und Veröffentlichungen über die Musikkultur Parmas während der Ausbildungsjahre Giuseppe Verdis. Später nahm er an einem Projekt zur Ausgabe der Werke von Giacomo Meyerbeer teil, das vom Bühnen- und Musikverlag Ricordi in München, Bayern, und von der Universität Bayreuth ins Leben gerufen wurde.

Von 1990 bis 1998 war er am Italienischen Institut für Verdi-Studien (Istituto nazionale di studi verdiani) tätig, wo er insbesondere für das Studium und die Abschrift von Autografen des Komponisten sowie für die Veröffentlichung von Briefwechseln mit Giulio Ricordi, Salvatore Cammarano und Antonio Somma zuständig war. In dieser Zeit veröffentlichte er das einzige von Giuseppe Verdi bekannte Autograf zu einem Text von Alessandro Manzoni (Sgombra, o gentil) sowie eine Studie über die Entstehung von Rigoletto und einen Teil der Verdi-Bibliografie, die in Verdi, der Zeitschrift des Italienischen Instituts für Verdi-Studien, sowie von De Agostini auf CD-ROM veröffentlicht wurde.

Die Theatererfahrung und das Studium der Musiktheorie haben zusammen die Weichen für eine Ausbildung und ein berufliches Profil gestellt, die ihm Engagements im Kreise der künstlerischen Leiter einiger der größten Opern- und Theaterhäuser Italiens verschafft haben.

Von Februar 1997 bis August 1998 war er als musikalischer Assistent der
künstlerischen Leitung des Teatro Regio in Turin tätig. Nach drei Spielzeiten als künstlerischer Sekretär am Teatro San Carlo in Neapel hatte er von Sommer 2001 bis Herbst 2003 die Stelle als künstlerischer Programmleiter am Teatro La Fenice in Venedig inne. In Venedig schloss er seine Arbeit zur Vorbereitung und Planung von drei Spielzeiten mit der Konzertwoche anlässlich der Wiedereröffnung des Opern- und Theaterhauses ab (Dezember 2003), das nach einem Brand wieder aufgebaut worden war. Im September 2003 nahm er die Stelle als Koordinator der künstlerischen Leitung der Mailänder Scala an. Seit Januar 2007 ist er künstlerischer Leiter am Teatro La Fenice.